Historie

Chronik der Schießsportgruppe Sandbochum            

Die Schießsportgruppe Sandbochum ist die jüngste Abteilung des Schützenvereins. Sie bietet Schülern und Jugendlichen aber auch allen anderen Altersstufen die Möglichkeit am Schießsport teilzunehmen. Die Schießgruppe ist der Aktivposten, betreibt die Nachwuchsarbeit und sichert damit die Zukunft des gesamten Vereins. Ohne intensive Jugendarbeit und die damit verbundene positive Ausstrahlung im gesamten Umkreis von Sandbochum wäre die Mitgliederentwicklung des Schützenvereins und seiner Abteilungen nicht so rasant vollzogen worden.

Schüler und Jugendliche im 21. Jahrhundert, im Zeitalter des Computers, des Internets und dem vielfältigen Sport- und Freizeitangebot zum Schießsport zu bringen und sie dort erfolgreich und langfristig zu motivieren bedeutet viel Arbeit und immer neue Ideen. Die Jugendwarte sind somit die wichtigsten Personen für die Entwicklung der Schießsportgruppe. Sie trainieren die Schüler, fahren sie zu den Wettkämpfen und Pokalschießen und gestalten auch die Trainingsnachmittage.

Das in Sandbochum gute Jugendarbeit betrieben wird zeigt die Tatsache, das mehrere Jugendliche in den vergangenen Jahren die Möglichkeit genutzt haben die Schießsportgruppe in Richtung Schießgesellschaft Hamm, einem Verein im deutschen Schützenbund, zu wechseln. Hier haben sie die Möglichkeit an Kreis-, Landes- und Deutschen Meisterschaften teilzunehmen, was im Stadtverband Hamm nicht möglich ist. Die Nationalkaderschützin Britta Großecappenberg, die mittlerweile erfolgreich in der Luftgewehr-Bundesliga schießt und mehrfach Deutsche Meisterin wurde, hat den Schießsport in Sandbochum begonnen.

Die Schießsportgruppe bietet seinen Mitgliedern viele weitere Freizeitmöglichkeiten. So veranstaltet sie in regelmäßigen Abständen Fußgänger-, Fahrrad- und Autorallyes, Fußballspiele, Sommerfeste sowie Spiel- und Sportwettkämpfe in Form von Olympiaden.

Tagesausflüge der Schießsportgruppe führten unter anderem zu den Karl-May Festspielen nach Elspe, in den Bavaria-Filmpark nach Bottrop, ins  Fort-Fun, zu einer Rheinfahrt bei Königswinter und zum Rodeln ins Sauerland.

Seit 1986 fuhr die Schießsportgruppe bereits siebenmal in ein dreitägiges Zeltlager. Ziele waren jeweils kleine, ruhig gelegene Jugendzeltplätze in Mantinghausen bei Lippstadt, in Medelon bei Medebach, in Büren-Siddinghausen, in Hövelhof bei Paderborn, in Kierspe-Rönsahl und in Altenbeken bei Paderborn. Hier erwartete die bis zu 50 Teilnehmer ein abwechslungsreiches Programm. Eine Nachtwanderung, das allnächtliche Lagerfeuer sowie Besuche der in der Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten gehörten jedesmal dazu. Improvisieren war immer dann angesagt, wenn das Wetter nun überhaupt nicht mitspielen wollte.        

Das alle zwei Jahre von der Schießsportgruppe veranstaltete Oktoberfest entwickelte sich in den letzten Jahren zum regelrechten Besuchermagneten. Hier wird den Gästen neben Oktoberfestbier und bayrischen Spezialitäten ein umfangreiches Programm mit zünftiger Musik und Tanz geboten.

Zu den Traditionsveranstaltungen zählt die jährliche Weihnachtsfeier. Nach einem gemeinschaftlichen Abendessen vergnügen sich die Mitglieder und deren Eltern bei einem bunten Unterhaltungsprogramm mit Spiel und Musik. Bedanken kann man sich an dieser Stelle bei den Spendern und Sammlern für die alle zwei Jahre durchgeführte Tombola.

Die wieder neu ins Leben gerufene Nikolausfeier für die Kinder kommt bei den Kleinen immer gut an.

Die Silvesterfeier zum Millennium bei Superstimmung bildete den Abschluß vieler erfolgreicher Jahre im letzten Jahrtausend.

Zur Geschichte

Bereits kurz nach Gründung der Avantgarde Sandbochum begeisterten sich die Avantgardisten Otto Biermann, Willi Brand, Alfons Budde, Heinrich Eckmann, Friedrich Fischer, Eckhard Hegemann, Friedrich Hegemann, Ludger Mennigmann und Egon Plaß für den Schießsport. Sie trafen sich 14-tägig zum Schießtraining in der Scheune unseres damaligen Vereinswirtes „Römer“. Es dauerte gar nicht lange, bis sie in Eigenarbeit mit der Errichtung eines Luftgewehrschießstandes mit drei Schießbahnen bei „Römer“ begannen, der einen Teil seiner Gebäude zur Verfügung stellte. 

Bereits am 07. Oktober 1967 konnte der neue Schießstand, nach der Abnahme durch den Leiter des Ordnungsamtes Pelkum Herrn Lemke,  mit einem Preisschießen eingeweiht werden. Als Sieger dieses Wettkampfes ging Heinz Römer mit 46 von 50 möglichen Ringen hervor. Von dem Erlös dieser Veranstaltung  konnte das erste vereinseigene Luftgewehr für 300 DM angeschafft werden.

Schnell fanden sich weitere Schießsportfreunde und Alfons Budde wurde zum ersten Schießwart ernannt.

Bereits 1968 startete die Schießabteilung zum ersten Mal mit einer Seniorenmannschaft in der B-Klasse in der Rückrunde bei den Rundenwettkämpfen des Stadtverbandes Hamm.

Der „Stadtverband der Schießgruppen von Hamm e.V.“ ist ein Zusammenschluß der im Stadtverband der Schützenvereine von Hamm tätigen Sportschützenabteilungen.

Am Ende der Saison 68 stieg man zwar durch die Erweiterung der Klassen in die C-Klasse ab, startete aber schon in der 69er Saison mit 10 Schützen und zwei Mannschaften. 1970 traten bereits drei Mannschaften an und die erste Mannschaft schaffte den Aufstieg in die B-Klasse. Zur Unterstützung des 1. Schießwartes wurde Reinhard Kampe zum 2. Schießwart gewählt. Die Jahre 1971 bis 1974 waren sehr schwere Jahre für die Schießabteilung, da einige Schützen durch ihre Bundeswehrzeit nicht immer zur Verfügung standen. So mußten zeitweise zwei Mannschaften wieder abgemeldet werden. Nur die erste Mannschaft hielt sich in der B-Klasse.

Da es so nicht weiter gehen konnte, ergriff Friedrich Hegemann die Initiative und überzeugte  die Mitglieder 1974 eine Jugendabteilung zu gründen, um auch Schülern und Jugendlichen den Schießsport zu ermöglichen und so den fehlenden Nachwuchs zu fördern. Friedrich Hegemann wurde erster Sandbochumer Jugendwart und erledigte zusätzlich auch den Schriftverkehr. Unter seiner Führung nahmen bereits nach einigen Wochen 13 Schüler das Training auf, von denen auch heute noch viele zu den aktiven Schützen zählen. Dies war ein wichtiger und richtiger Schritt, wie sich im nachhinein herausstellte. Den ersten Wettkampf einer Sandbochumer Schülermannschaft  im Februar 1975 bestritten Andreas Närdemann, Rüdiger Heinrich, Norbert Mehringskötter, Reinert Schmersträter, Josef Mennigmann und Andreas Bußmann. Es gab zu dieser Zeit im Stadtverband nur eine Schülerklasse mit 13 Mannschaften in der auch die Juniorenschützen teilnahmen. Bereits ein Jahr später gab es zwei Schülerklassen. Seit 1975 nimmt die Jugendschießgruppe auch an den Ausmärschen des Schützenvereins teil.

Nach der Rückkehr der Leistungsträger konnte die erste Seniorenmannschaft 1975/76 dritter Stadtmeister in der B-Klasse werden und schaffte erstmals den Aufstieg in die A-Klasse. Hier konnte sie sich jedoch nur ein Jahr halten. Als erster Sandbochumer errang Norbert Mehringskötter den Stadtmeistertitel in der Juniorenwertung.

Eine weitere wichtige Veränderung gab es 1976. Der sprunghafte Anstieg der Schießbegeisterten machte es unumgänglich die bis hierher gemeinschaftlich von einem Vorstand geführten Abteilungen der Schießsportgruppe und der Avantgarde mit jeweils eigenen Vorständen weiterzuführen. Ein Mitgliedsbeitrag von 1 DM wurde eingeführt, um weitere Luftgewehre anzuschaffen. Die ersten Kassengeschäfte führte Friedrich Hegemann. Danach nahm der rasante Aufschwung seinen Verlauf. Bereits 16 Schüler nahmen die Saison 76/77 ins Visier wobei die 1. Mannschaft den 3. Platz der A-Klasse erreichte. 

1977 wurde die zweite und dritte Seniorenmannschaft neu in der mittlerweile vorhandenen D-Klasse angemeldet. In der Saison 78/79 stieg die erste Mannschaft dann wieder in die A-Klasse auf, in der sie sich bis heute immer behaupten konnte.

Wieder standen große Veränderungen für die Schießabteilung auf dem Programm. Die steigende Zahl der aktiven Schützen zwang sie 1978 unter großem finanziellen Aufwand den Schießstand bei Römer zu vergrößern. Der Vereinswirt Willi Römer stellte der Schießgruppe zwei bisher als Garagen genutzte Räume, die direkt an den bisherigen viel zu kleinen Aufenthaltsraum angrenzten, zur Verfügung. Das Training  wurde für fast ein halbes Jahr eingestellt und Wettkämpfe konnten nur beim Gegner ausgetragen werden. Der Umbau sollte sich lohnen. Aus dem Aufenthaltsraum und den Garagen entstand ein Schießstand mit fünf Schießbahnen und aus dem bisherigen Schießstand ein neuer größerer Aufenthaltsraum. Außerdem konnte endlich der alte Ölofen, der bis dahin zum heizen diente durch eine Elektroheizung mit Zeitschaltuhr ersetzen. Für viele war dies die beste Neuerung, mußte doch bisher immer jemand den Ölofen eine Stunde vor Trainingsbeginn anheizen.

Dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die C-Klasse folgte 1979 die Meldung einer Damenmannschaft in der Damenklasse. Die Damen hielt es jedoch nur vier Jahre in dieser Klasse. Danach waren sich alle Frauen einig, dass sie doch lieber wieder  in gemischten Mannschaften mit den Männern gemeinsam antreten wollten. 

Erstmalig bewarb man sich 1979 um die Ausrichtung der Schülerstadtmeisterschaften, um allen Vereinen den neuen Schießstand zu präsentieren. Jürgen Brandt errang hier als erster Sandbochumer Schüler den Stadtmeistertitel mit 148 Ringen.

Im Januar 1980 wurde der Vorstand des Schützenvereins um den 1. Schießwart Alfons Budde als Vertreter der Schießsportgruppe erweitert. Ein Antrag auf Errichtung eines Kleinkaliberschießstandes in Sandbochum fand keine Mehrheit. 

In der Jahreshauptversammlung 1981 übernahm Reinert Schmersträter das Amt des 2. Schießwartes und Christel Lohmann wurde zur 1. Kassiererin gewählt. Erstmalig konnte die Schießsportgruppe im gleichen Jahr mit Christel Lohmann die Damenstadtmeisterin stellen.

1982 wurde ein Pokalschießen für alle Junioren des Hammer Stadtverbandes der „ Sandbochumer Juniorenpokal „ ins Leben gerufen. Die Initiative ging von den Sandbochumer Jugendwarten insbesondere Friedrich Hegemann und einigen Sandbochumer Junioren aus. Der Pokal war für zehn Jahre ausgeschrieben und ging danach nach insgesamt acht eigenen Siegen in Sandbochumer Besitz über.

Zum 15-jährigen Bestehen 1982 veranstaltete man ein großes öffentliches Weinfest. Hauptattraktionen waren der Auftritt des schießgruppeneigenen Männerballetts „Die Meniskusjünger“ und ein Fußballspiel der Damenmannschaft gegen den Vorstand des Schützenvereins.

Nach 16-jähriger Führung der Schießsportgruppe löste 1983 der bisherige 2. Schießwart Reinert Schmersträter den seit der Gründung an der Spitze stehenden 1. Schießwart Alfons Budde ab. Neuer 2. Schießwart wurde Jürgen Brandt. Auch der Jugendwart Friedrich Hegemann gab sein Amt nach neun Jahren an Guido Gentek weiter. Mehrere Vorstandserweiterungen brachten Helge Bockholt das Amt als 2. Jugendwart und Dirk Becker das Schriftführeramt. Neu eingeführt wurden die Ämter Standwart mit Heinrich Biermann, Getränkewart mit Werner Brandt sowie Vergnügungswarte und Beitragskassierer.     

Bis zu diesem Jahr dauerte es, als die 1. Schülermannschaft erstmals die Vormachtstellung des Schützenbundes Westenheide brechen konnte und den ersten Platz bei den  Rundenwettkämpfen belegte. Die anschließenden Presseberichte lösten einen waren Ansturm  auf die Schießsportgruppe aus, so dass erstmals drei Schülermannschaften gemeldet werden konnten. In den folgenden Jahren schlossen sich mehrere erste Plätze in der Schüler A-Klasse und der Schüler B-Klasse an. 

Der Stadtverband reagierte nach der immer größer werdenden Zahl von jungen Freihandschützen, den Junioren, mit einer eigenen U-21 Klasse. Diese Klasse war als Übergangsklasse von den Schülern zu den Senioren gedacht. Hier nahm die Schießsportgruppe erst mit einer später auch mit zwei bzw. drei Mannschaften teil. 

Da der Vereinswirt 1984 das bisherige Vereinslokal fremd vermietete und daraufhin auch die Miete für den Schießstand stark anhob, war es in der Jahreshauptversammlung der Schießsportgruppe unumgänglich, den seit der Gründung mit 1 DM im Monat stabil gehaltenen Beitrag zu erhöhen. Seither gelten die gestaffelten Monatsbeiträge von 1 DM für Schüler bis zum 16. Lebensjahr, von 2 DM für Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr und von 3 DM für Senioren. Nach weiteren Ausführungen des Abteilungsleiters Reinert Schmersträter war allen klar, dass selbst diese Maßnahme nur kurzfristig die Finanzlage verbessern konnte. Auf Dauer war eine Finanzierung des Schießstandes auch wegen der erheblichen Nebenkosten für Strom und Heizung für die Schießgruppe nicht machbar. Ohne einige Spenden hätte der Schießbetrieb sofort eingestellt werden müssen. Mit Unterstützung des Schützenvereins wurden Bemühungen unternommen einen ungenutzten Klassenraum der Begegnungsstätte Sandbochum für die Schießgruppe zu gewinnen. Nach langen Verhandlungen mit der Stadt Hamm wurde doch eine Einigung erzielt. Der Umbau des linken Klassenraumes zu einem Schießstand mit sechs Bahnen konnte in Eigenleistung beginnen. Am 27. September 1985 wurde mit der Einweihung der Grundstein zur erfolgreichen Weiterführung der Schießsportgruppe Sandbochum gelegt. Vertreter aus der Politik mit Bürgermeister Heinlein, Vertreter des Stadtverbandes Hamm, Vorstandsmitglieder anderer Hammer Schießgruppen und Mitglieder aller Sandbochumer Vereine nahmen am Frühschoppen mit anschließendem Eröffnungsschießen teil. Seit diesem Tag ist die Begegnungsstätte Sandbochum der Mittelpunkt des gesamten Sandbochumer Schützenwesens und der Treffpunkt der Jugendlichen auch außerhalb der Trainingszeiten.      

Einen kleinen Rekord gab es bei den Stadtmeisterschaften 1985. Die Sandbochumer Schießgruppe stellte mit vier Schüler-, zwei U-21- und fünf Seniorenmannschaften die mit Abstand meisten Schützen. 

Mit der erstmaligen offiziellen Teilnahme am Sportleraustausch des Stadtbezirks Herringen mit der französischen Partnerstadt Neufchateau, begann im Jahr 1986 eine lange Freundschaft zu den Sportschützen aus Neufchateau, die gemeinsam mit der Schießgruppe Herringen-Nordherringen bis heute gepflegt wird. Zuvor waren nur vereinzelt Sandbochumer Schützen berücksichtigt worden. Im Jahreswechsel werden einmal in Neufchateau und einmal in Sandbochum sportliche Vergleiche, wie Luftgewehr- und Pistolenwettkämpfe, Tontaubenschießen und Biathlonwettbewerbe durchgeführt. Bei den abendlichen Festen werden besonders die zwischenmenschlichen Beziehungen gepflegt und die Französischkenntnisse aufgebessert.  

Die Tradition der Zeltlager begann ebenfalls in diesem Jahr.

In der Jahresversammlung 1987 wurde Rainer Brandt zum neuen 1. Jugendwart gewählt. Ein neues Amt als Rundenwettkampfleiter ging an Heinrich Biermann, der die vielen Termine der Schützen koordinieren sollte.

Die Feier zum 20-jährigen Geburtstag 1987 wurde in Form einer Dorfolympiade mit allen Sandbochumer Vereinen und der befreundeten Schießgruppe Süddinker gefeiert. Jeder Verein stellte drei Teilnehmer, die verschiedene Wettbewerbe zu absolvieren hatten. Sieger wurde der Vorstand des Schützenvereins. Sämtliche Feste, die die Schießsportgruppe durchführt, dienen neben der Förderung der Gemeinschaft auch der Finanzierung von Gewehren, Scheiben, Kugeln und weiterem Zubehör. Immerhin wird allen Mitgliedern, die kein eigenes Luftgewehr besitzen, ein Vereinsgewehr gestellt.  

1988 standen erneut Vorstandsänderungen an. In Zukunft sollte der 1. Schießwart überwiegend nur die repräsentativen Aufgaben übernehmen. Seit dem nannte sich Reinert Schmersträter Abteilungsleiter und Jürgen Brandt rutschte zum 1. Schießwart auf. Der 2. Jugendwart gab sein Amt an Sabine Schürmann weiter.

 Im Jahr 1989 war im „Westfälischen Anzeiger“ folgendes zu lesen: „ Der westliche Stadtteil kann mit Fug und Recht als Hamms Hochburg im Schießsport gelten. Die Sandbochumer sind nicht nur mit ihrer Jugend überaus erfolgreich, auch in den älteren Rängen sahnten die Sandbochumer in diesem Jahr ab wie nie zuvor.“ Von den 85 Mitgliedern hatten 56 aktiv dazu beigetragen, eine im Stadtverband von Hamm wohl einmalige Erfolgsbilanz aufzuweisen. Alle vier Schüler- und Seniorentitel bei den Rundenwettkämpfen und Stadtmeisterschaften in den A-Klassen wurden nach Sandbochum geholt. Erstmalig wurde Rainer Brandt Einzelstadtmeister und Jürgen Brandt Rundenwettkampfsieger. Dies nahm die Schießgruppe zum Anlass eine große Saisonabschlussfeier durchzuführen bei der alle Sieger nochmals geehrt wurden.

Der WA bewies damals schon hellseherische Fähigkeiten, denn dies war der Start in die von Erfolgen nicht mehr zu übertreffenden 90er Jahre. Seit 1989 ist die 1. Sandbochumer Seniorenmannschaft bei keiner Stadtmeisterschaft des Stadtverbandes Hamm mehr bezwungen worden und der Titel des Rundenwettkampfsiegers der A-Klasse ging seit diesem Jahr ebenfalls ununterbrochen nach Sandbochum. Zahlreiche Stadtmeistertitel weiterer Sandbochumer Mannschaften in anderen Klassen und insbesondere auch bei den Schülern und Junioren schlossen sich an. Folgende Schützen errangen bisher Einzelstadtmeistertitel für Sandbochum:

Senioren - Rainer Brandt 6x, Ulrich Poth, Manfred Poth, Jürgen Brandt

Damen -  Christel Brandt, Dagmar Hülshoff 6x, Almut Milk 2x  

Schlinge - Heinz Funk, Reinert Schmersträter,     

Junioren - Norbert Mehringskötter, Ulrich Poth, Manfred Poth, Almut Milk 2x, Britta Großecappenberg 2x, Ludger Biermann, Markus Wilmsen, Stefan Gremme 2x, Jörg Trottenburg, Christof Schürmann   

Schüler - Jürgen Brandt, Helge Bockholt, Manuela Helmke, Stefan Gremme 2x, Britta Großecappenberg,  Barbara Schmidt,  Andreas Eckmann, Volker Wäsche, Christoph Budde, Verena Könnecke 2x, Sebastian Mennigmann

Insgesamt war die Schießsportabteilung je drei mal Ausrichter der Schüler- und der Seniorenstadtmeisterschaft. 

1990 ist der 2. Kassiererposten eingeführt und mit Hartmut Hülshoff besetzt worden. Almut Milk löste Sabine Schürmann als 2. Jugendwartin ab.    

Die Tradition der Oktoberfeste begann ebenfalls 1990 an der Begegnungsstätte Sandbochum mit einem zünftigen Bayernabend mit Wies`nbier und volkstümlichen Darbietungen.

Einen Wechsel in der Führungsposition der Schießsportgruppe  gab es in der Jahreshauptversammlung 1992. Reinert Schmersträter stellte sein Amt nach zehn Jahren zur Verfügung. Zum neuen Abteilungsleiter rückte der bisherige Schießwart Jürgen Brandt auf. Heinrich Biermann wurde Schießwart, Heinz Funk löste Christel Brandt nach 11 Jahren als 1. Kassierer ab und Stefan Gremme begann als 3. Jugendwart.

25 Jahre Schießsportgruppe

Das Jahr 1992 stand ganz im Zeichen des 25-jährigen Jubiläum der Schießsportgruppe. Schon Monate zuvor liefen die Vorbereitungen zum Jubelfest an. Auf dem Schützenplatz sollte eine „ Open-Air-Fete „ und ein „ Sommerbiathlon „ stattfinden. Für den 26. Juni 1992 wurde die stadtbekannte Band  „ Skyline „ verpflichtet. Tagelang wurden Zelte, Bierpavillions,  Essensstände und eine große Tanzfläche aufgebaut. Leider fand an diesem Abend das Endspiel der Fußballeuropameisterschaft Deutschland gegen Dänemark statt. Der erhoffte Besucherstrom setzte daher erst verspätet, dafür aber um so zahlreicher ein. Bei hervorragender Stimmung tanzten ca. 500 Gäste bis weit nach Mitternacht bei sommerlicher Witterung unter freiem Himmel.

Der 28. Juni 1992 begann mit der Begrüßung der Vertreter des Stadtbezirkes, des Stadtverbandes und der  Nachbarvereine durch den Schießgruppenleiter Jürgen Brandt. Er ließ die vergangenen 25 Jahre noch einmal Revue passieren und ehrte die Mitglieder Alfons Budde, Friedrich Hegemann und Reinert Schmersträter mit einem Präsent für ihre jahrelange vorbildliche Vorstandsarbeit in der Schießsportgruppe Sandbochum. Alfons Budde und Eckhard Hegemann waren die ersten Mitglieder die für 25-jährige Mitgliedschaft einen Orden erhielten. Beide sind der Schießsportgruppe seit der Gründung treu geblieben.

Zum anschließenden Sommerbiathlon waren 18 Schießgruppen aus dem gesamten Stadtverband eingeladen, die auch zahlreich dieser Einladung gefolgt waren, um an diesem einmaligen Wettkampf teilzunehmen. Bei heißem Wetter mußten die „ Biathleten „ einen Hindernisparcours überwinden und dann an den selbstgebauten Klappscheibenanlagen ihr Können im Schießen beweisen. Ein Rahmenprogramm mit einer Fotoausstellung und einer Tombola rundeten das Programm ab. Die Siegermannschaft stellte die Schießgruppe Pelkum.

Nach einigen Neuaufnahmen stieg die Mitgliederzahl 1993 auf 98 Mitglieder an. Uwe Altberg löste Rainer Brandt als 1. Jugendwart ab, sein Nachfolger wurde bereits ein Jahr später Stefan Gremme. Die weiteren Jugendwarte wechselten jetzt fast jährlich. Schriftführer ist seit dem Ulrich Poth. Neben den Senioren gehörten die Sandbochumer Schüler in den 90er Jahren ebenfalls zu den Erfolgreichsten des Stadtverbandes. Neben zahlreichen Mannschaftserfolgen bei den Rundenwettkämpfen und Stadtmeisterschaften gab es Siegerlisten der Einzelwertung in denen die ersten sechs Schüler alle aus Sandbochum kamen. 

Anläßlich ihres 20jährigen Bestehens der Jugendabteilung lud die Schießgruppe im Juni 1994 Mitglieder und Freunde des Vereins in die Begegnungsstätte ein. Die Jugendlichen konnten sich bei verschiedenen Spielen und in der großen Sprungburg so richtig austoben. Teamgeist war gefordert als acht Familien bei der Familienolympiade gegeneinander antraten. Als Sieger ging Familie Budde vor den Teams Mehringskötter und Mennigmann hervor.

Ein weiteres Erfolgskapitel ergibt sich bei der Betrachtung der Pokalschießen verschiedener Vereine des Stadtverbandes und des deutschen Schützenbundes. Keine Schießgruppe des Stadtverbandes Hamm kann auf solch eine Siegesserie zurückblicken, wie die Sandbochumer Schießsportgruppe.

Die Trophäen des „Bürgerhallenpokal“ der Damen und Herren in Pelkum, des „Westenschützenhofpokal“ in Westenfeldmark, des „Gerhard-Lange-Pokal“ und des „Otto-Fischer-Pokal“ in Heessen, des „Wasserturmpokal“ der Damen und Herren in Berge, des „Zentralhallenpokal“ bzw. „Josef-Schröer-Pokal“ in Hamm-Süden und des „Offiziers-Pokal“ in Westenheide stehen seit mehreren Jahren fast ausnahmslos in der Sandbochumer Vitrine. Der „Kaiserpokal“ ging bereits zum elften Mal in Folge nach Sandbochum. Zahlreiche erste Plätze in den Einzelwertungen runden die Erfolge ab.

Die Schüler und Junioren stehen bei ihren Pokalschießen den Senioren in nichts nach. Auch der „St.-Hubertus-Pokal“ in Süddinker, der „Bürgerhallenpokal“ in Pelkum und der „Junioren-Pokal“ im Hamm-Norden ging schon nach Sandbochum. 

Besonders ist hier der seit 1995 von der Sandbochumer Schießsportgruppe ausgerichtete „Schüler- und U22-Pokal“, welcher bei den anderen Schießgruppen immer großen Anklang findet.

Selbst bei Pokalschießen im Vergleich mit Konkurrenten aus dem deutschen Schützenbund dem „Lippepokal“ der Schießgesellschaft Hamm, dem „Drei-Finken-Pokal“ in Overberge, dem „Ahse-Pokal“ in Oestinghausen und dem „Gerd-Muermann-Gedächnispokal“ in Kamen konnte die Schießsportgruppe schon Siege feiern.

Als letzten Leistungsvergleich auf Stadtverbandsebene gibt es noch die Kleinkaliber-Stadtmeisterschaften in Westenfeldmark. Auch hier konnte sich die Schießgruppe schon in den Siegerlisten eintragen.

Die Schießsportgruppe bietet ihren Mitgliedern aber auch zahlreiche Möglichkeiten innerhalb der Abteilung ihr Können unter Beweis zu stellen. So wird in jedem Jahr ein Vereinsmeister und ein Vereinspokalsieger gesucht. Der Vereinspokal wird an einem Tag im Jahr in den Klassen – Schüler, Junioren, Damen, Senioren und Schlinge ausgetragen, wobei die Tagesform über den Sieg entscheidet. Um den Titel Vereinsmeister tragen zu dürfen, bedarf es einer über das ganze Jahr konstant guten Leistung. Früher wurde die Meisterschaft mit vier Wettkämpfen innerhalb von 14 Tagen entschieden. Aber bereits seit vielen Jahren werden die erzielten Ergebnisse bei den Rundenwettkämpfen des Stadtverbandes als Grundlage für die Ermittlung der Vereinsmeister herangezogen. So werden wirklich auch die Vereinsbesten mit den Orden belohnt.

Seit dem Jahr 1979 gibt es den „Ehemaligen-Pokal“ an dem wie der Name es schon sagt alle ehemalig aktiven Schützen teilnahmeberechtigt sind. Leider ließ das Interesse in den letzten Jahren nach, so dass die Austragung zur Zeit ausgesetzt ist.

Am Pfingstmontag wird jedes Jahr der „Pfingstpokal“ , der „Trickpokal“ und der „Play-Off-Pokal“ für Schüler und Junioren ausgetragen. Diese drei Pokale werden nach unterschiedlichen Regeln mit Glücksscheiben und KO-Schießen ausgetragen, so dass jeder eine Siegchance hat.

Das Glück entscheidet auch beim „Jahresabschlußpokal“. Hier kann der Sieger neben einem Pokal auch einen Sachpreis gewinnen. Bei diesem Schießen wird mit Luftgewehr und Pistole teilweise auch mit der Schlinge unter anderem auch auf Glücksscheiben geschossen.

Vor zwei Jahren wurde ein weiterer Pokal der „Trainingspokal“ ins Leben gerufen, durch den das Training intensiviert werden soll. An festgelegten Terminen über das gesamte Jahr verteilt muß jeder Teilnehmer mindestens acht mal 40 Schuß auf UIT-Scheiben, die sonst nur im deutschen Schützenbund verwendet werden, abgeben, um in die Wertung zu kommen. Um den Anreiz noch zu erhöhen werden zusätzlich Sachpreise verlost.

Eine besondere Auszeichnung der Schießsportgruppe Sandbochum ist der Orden  „Bester Schütze“ . Dieser wird an den Schützen verliehen, der im gesamten Jahr die herausragendsten  Erfolge bei Meisterschaften und Pokalschießen erzielt.

Die Mitgliederzahl der Schießgruppe beläuft sich im Jahr 2000 auf 97, von denen 53 an den Rundenwettkämpfen teilnehmen. Drei Sandbochumer Seniorenmannschaften führen die A-Klasse an, drei weitere sind in der C-Klasse. Dazu kommen zwei Schülermannschaften und eine U21 Mannschaft.

Die Führung einer solch großen Gruppe ist nur in guter Zusammenarbeit eines engagierten Vorstandes möglich. Dieser setzt sich nach einigen Veränderungen im Jahr 2000 folgendermaßen zusammen: Abteilungsleiter – Rainer Brandt, Schießwartin – Dagmar Hülshoff, 1. Kassierer – Jürgen Brandt, 2. Kassierer – Hartmut Hülshoff, Schriftführer – Ulrich Poth, Jugendwarte – Stefan Gremme, Katy Mehringskötter und Dieter Bockholt, Standwartin – Linda Nölken, Getränkewart – Heinrich Biermann, Beisitzerin – Almut Milk 

Um an allen Rundenwettkämpfen, Meisterschaften und Pokalschießen teilzunehmen, muß ein Schießsportgruppenmitglied schon mal dreißig Tage im Jahr opfern. Dazu kommt das Training und natürlich so manches Fest und mancher Ausflug. Dies soll aber keinen Leser dieser Zeilen, bei dem das Interesse für die Schießsportgruppe Sandbochum geweckt werden konnte, davon abhalten doch mal an den Trainingstagen Dienstags und Freitags ab 17.00 Uhr in der Begegnungsstätte „Alte Schule“ zum Probetraining oder nur zum Zuschauen vorbeizuschauen. Es ist jeder herzlich willkommen.

Auch der Schützenverein trainiert regelmäßig jeden 2. Donnerstag im Monat. Hier werden in lockerer Runde Anekdoten aus zurückliegenden Jahren ausgetauscht und so mancher Witz sorgt für gute Laune. Neue Gesichter sind auch hier gerne gesehen.

(Der Bericht stammt von Jürgen Brandt aus dem Jahr 2000, dem 150-jährigen Jubiläum des Schützenvereins Sandbochum)